Die Vertreter der Internet Corporation for Assigned Names und Numbers (ICANN) bieten ab 2013 neue Endungen für Webseiten. Städte- oder Markennamen können dann als Teil der URL verwendet werden und auch Regionen oder Städtenamen können nach dem . folgen, was der Suche im Netz völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Die meist genutzte Endung für Unternehmen .com erhält also bald Konkurrenz und große Unternehmen überall in der Welt wollen sich schon jetzt ihre Wunschendung sichern.
Einprägsame Webadressen wurden in den letzten Jahren immer wichtiger, denn wenn unzählige Anbieter zur Verfügung stehen, möchte man das eigene Unternehmen natürlich in den Köpfen der Internetnutzer fest verankern.
Nicht jeder kann alle neuen Domains erhalten
Firmen, die eine neue Endung für ihre Webpräsenz erhalten wollen, müssen nicht nur eine Gebühr von umgerechnet 185.000 Euro bezahlen, sondern auch nachweisen, dass sie den neuen Adressbereich wirklich selbst verwalten können. Der Vorteil einen einprägsamen Namen für eine Domain zu erhalten, scheint diesen Aufwand jedoch mehr als wert, denn die großen Unternehmen rechnen sich riesige Chancen dadurch aus. Bereits nach der Bekanntgabe der neuen Möglichkeiten haben sich mehr als 120 Gruppen für neue TLDs angemeldet und die Anmeldefrist läuft noch bis Mitte April 2012. Umweltprojekte wollen eine .green-Endung beantragen und auch Regionen wie Bayern wollen ihren Namen am Ende einer Domain lesen können. Aus diesen neuen Möglichkeiten erwachsen aber auch Probleme und die ICANN wird sich sicherlich noch mit vielen Anträgen beschäftigen müssen, die gemäß der öffentlichen Ordnung und moralisch vertretbar sein müssen. Eine .gay-Endung ist in westlichen Ländern beispielsweise kein Problem, doch islamische Staaten werden damit sicher nicht konform gehen und die „Weltregierung des Internets“ wie die ICANN auch gern bezeichnet wird, kann sich vermutlich auf einige Konferenzen zu diesem Thema freuen.