Forderungsmanagement – zu sensibel für Outsourcing?

Kunden, die eine Rechnung nicht begleichen, sind für jedes Unternehmen ein großes Ärgernis. Zudem kostet das Eintreiben von Forderungen zum Teil viel Zeit und damit Ressourcen, die sicher anderweitig gewinnbringender eingesetzt werden könnten. Große Unternehmen arbeiten daher schon seit Jahrzehnten mit Firmen zusammen, die sich auf das Forderungsmanagement spezialisiert haben. Sie beschäftigen sich mit dem Eintreiben offener Leistungen oder Kredite und kümmern sich auch um offene Rechnungen aus Lieferungen, die bereits in Verzug geraten sind. Damit nehmen sie dem Unternehmen die einzelnen Schritte ab, die der Gesetzgeber vorschreibt, doch dazu brauchen sie natürlich die entsprechenden Daten von Schuldner und Unternehmen. Mittelständische und kleine Betriebe überlegen aus diesem Grund immer öfter, ob sie ihre sensiblen Daten an einen Dienstleister übermitteln sollen, den sie in den meisten Fällen nicht einmal persönlich kennen.

Profis in dieser Branche arbeiten aber sehr zuverlässig und sie behandeln Daten und Schuldner sensibel, so dass das Forderungsmanagement durchaus nach außen verlagert werden kann. Bei der Suche nach dem richtigen Partner dafür sollten Unternehmen allerdings sorgfältig vorgehen, denn wie überall gibt es auch in diesem Segment schwarze Schafe. Für einen einfachen Kontenvergleich gibt es im Netz Portale und in diesem Vergleich sehen Interessenten alle Eckdaten auf einen Blick, doch für den Vergleich von Firmen, die das Forderungsmanagement übernehmen könnten, müssen andere Kriterien die Entscheidungsfindung erleichtern.

Die Wahl der Geschäftspartner braucht Zeit

Egal um welchen Bereich eines Unternehmens es sich handelt – sobald ein Partner ins Boot geholt werden soll, gilt es ihn sorgfältig auszuwählen. Schließlich erhält er einen tiefen Einblick in Interna der Firma und muss die Informationen vertraulich behandeln. Das gilt auch für Kanzleien oder Agenturen, die das Forderungsmanagement übernehmen. Sie sollten ein paar grundlegende Anforderungen erfüllen:

• Umfassende Branchenkenntnisse

• Alle Leistungen aus einer Hand liefern können

• Professionelles Reporting

• Gute Erreichbarkeit, auch für Schuldner

Natürlich muss auch die „Chemie“ stimmen, denn beim sensiblen Thema Forderungsmanagement sollten sich die Partner einig sein. Schließlich kann aus einem Schuldner auch wieder ein solventer Kunde werden und falsch behandelt, wird er dann ein guter Kunde eines anderen Unternehmens.

Frühzeitig agieren ist besser als abwarten

Viele Firmen warten lange bis sie ihren Kunden „auf den Pelz rücken“, wenn unbeglichene Forderungen vorhanden sind. Experten raten aber möglichst frühzeitig zu handeln, denn dann stehen die Chancen auf eine Bezahlung der Rechnung erfahrungsgemäß besser. Mit dem richtigen Partner an der Seite kann das Forderungsmanagement schnell aus dem Kernbereich des Unternehmens genommen werden und dann kümmern sich Profis um die offenen Außenstände. Eine Zusammenarbeit auf Probe ist durchaus denkbar, denn so können beide Seiten feststellen, ob eine dauerhafte Regelung eine optimale Lösung ist.