Offshore Outsourcing

Beim Offshore Outsourcing werden Funktionen eines Unternehmens an ein unabhängiges Unternehmen im Ausland vergeben. Damit lassen sich betriebliche Ressourcen gezielt einsetzen für alle Projekte, die eine große Wertschöpfung haben und zeitaufwendige Prozesse mit wenig Wertschöpfung werden zu geringen Kosten ins Ausland verlagert. Oft arbeiten Fachkräfte aus dem Ausland zuerst einige Zeit im Unternehmen in Deutschland um so Vertrauen zu schaffen und einen fließenden Wissenstransfer zu gewährleisten. Das Schaffen von Vertrauen ist ohnehin ein wichtiger Punkt für Offshore Outsourcing, denn wenn der Partner am anderen Ende der Welt sitzt muss man ihm vertrauen können.

Osteuropa, Indien und auch die ehemalige UdSSR bieten vermehrt ihre Dienste an und Indien gehört hier schon fast zu den Weltmarktführern, denn von weltweit 14 Firmen, die den international festgelegten Standard für die Qualität bei der Softwareentwicklung erfüllen, sitzt die Hälfte in Indien. Vor allem zeitintensive und wertschöpfungsarme Bereiche eines Unternehmens werden ins Ausland verlagert und es muss gut überdacht werden, welche Bereiche man einer Fremdfirma anvertraut und welche nicht. Natürlich gibt es Unternehmen im Ausland, deren Entwicklungsmethoden und -prozesse sehr ausgereift sind und dann lassen sich auch komplexe Aufgaben relativ einfach verlagern. Zeit und Qualität sind jetzt die beiden Faktoren, die für Offshore Outsourcing sprechen, während man früher vor allem den Kostenfaktor angeführt hat. Der Mangel an Fachkräften im eigenen Land, der für Deutschland noch einige Probleme mit sich bringen wird, lässt sich durch Offshore Outsourcing ein Stück weit ausgleichen und Unternehmen, die jetzt bereits darauf reagieren und nicht nur Wartungsprozesse auslagern, müssen auch in Zukunft keine Angst vor einem Mangel an Fachpersonal haben. Trotzdem gilt, dass nur sorgfältige Planung zum Ziel führen kann, denn Offshore Outsourcing ist nicht ohne Risiko möglich. Kontrollverlust und Kompetenzverlust im Unternehmen sind nur zwei mögliche Risiken und auch kulturelle Unterschiede können langfristig zu Spannungen führen. Daher sollte man möglichst detailliert festlegen, wer wofür zuständig ist und wie man mit Problemen umgehen wird. So lassen sich die Risiken für beide Parteien minimieren und Offshore Outsourcing kann zum Erfolgsmodell werden.