Ist Outsourcing auch bei Krankenkassen möglich?

Outsourcing ist für viele Unternehmen in Deutschland ein zwingend notwendiges Konzept, denn damit können Kosten gesenkt werden und es bleibt mehr Zeit für die Kernkompetenzen. Um rentabel zu arbeiten, müssen Aufgabenbereiche an darauf spezialisierte Unternehmen weitergegeben werden und in vielen Fällen klappt das auch reibungslos und alle Beteiligten profitieren von dieser Umverteilung. Auch die Krankenkassen in Deutschland müssen gut wirtschaften, um nicht in die roten Zahlen zu geraten und es gibt viele Verwaltungsarbeiten, die Mitarbeiter binden und damit Ressourcen kosten. So ist es kein Wunder, dass sich auch Krankenkassen nach Möglichkeiten für Outsourcing umsehen und der Markt dieses Angebot bereits geschaffen hat. Was viele Versicherte nicht wissen, ist dass bereits etliche Kassen mit anderen Unternehmen eng zusammenarbeiten um so den Verwaltungsaufwand zu minimieren, aber auch andere Vorteile werden den Kassen zuteil, wenn sie sich mit dem Thema Outsourcing näher beschäftigen.

Welche Bereiche können Krankenkasse outsourcen?

Ein großer Tätigkeitsbereich in den Krankenkassen ist die Abrechnung von Behandlungen. Damit sind viele Mitarbeiter einer Krankenkasse täglich mehrere Stunden beschäftigt und da es hier genaue Rahmenbedingungen gibt, handelt es sich um Prozesse, die auch ausgelagert werden können. Agenturen, die sich auf solche Berechnungen spezialisiert haben, können sie kostengünstiger liefern als die Mitarbeiter der Kasse, die sich ja auch noch um viele andere Verantwortungsbereiche kümmern müssen. Neben der Abrechnung von Behandlungsprozessen gibt es aber noch weitere Aufgabengebiete, die an Dritte vergeben werden können. Kooperationen mit Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich können dazu beitragen die Kosten zu senken und Krankenkassen, die hier starke Partner an die Seite gestellt bekommen, erhalten natürlich wesentlich bessere Angebote, als Kassen die ohne Outsourcing arbeiten. Regionale Unterschiede werden oft deutlich, wenn sich Versicherte aus verschiedenen Regionen Deutschlands unterhalten, denn schon innerhalb einer Kasse können Verwaltungswege kurz oder lang sein und Entscheidungen unterschiedlich ausfallen. Da die Krankenkassen in Verbänden arbeiten, kann in vielen Fällen regional entschieden werden, ob ein Partner ins Boot geholt werden soll. Für die Versicherten kann das Vor-, aber auch Nachteile bergen, denn die Kostensenkungswelle kann auch das Leistungsspektrum negativ verändern.

Was bedeutet das Outsourcing der Kassen für die Versicherten?

Viele Krankenversicherungen haben ein Callcenter. Hier kann man als Versicherter am schnellsten merken, ob die Leistungen durch die Vergabe dieses Bereichs verbessert wurden oder eher verschlechtert. Meist möchte man ein kleines Problem mit einem schnellen Telefonat klären und nur wenn das beauftragte Unternehmen sauber und schnell arbeitet, bleibt es auch bei einem Telefonat mit einem garantierten Rückruf und diese Serviceleistung gefällt jedem Versicherten. Arbeitet die eigene Krankenkasse mit Agenturen zusammen, die auch Leistungserbringer als Partner gewinnen konnten, können alle Beteiligten davon profitieren, aber es gibt auch Fälle, in denen die Wahlmöglichkeiten dann eingeschränkt werden. Die Versicherten wissen oft nicht genau, welche Rechte sie haben und lassen sich dann natürlich von den Vorgaben der Kassen leicht überzeugen. Schließlich glauben viele Versicherte, dass die Krankenkassen nach strengen Gesetzen handeln und wenig Spielraum haben. Grundsätzlich stimmt diese Annahme auch, doch auch innerhalb der kleinen Freiräume können die Kassen unterschiedliche Konzepte entwickeln.

Wer profitiert noch vom Outsourcing der Kassen?

Leistungserbringer, die mit Agenturen kooperieren, gehören ebenfalls zu den Gewinnern beim Outsourcing der Kassen. Sie gewinnen neue Kunden, können sich besser auf dem Markt positionieren und werden damit in ihrer Freiberuflichkeit gestärkt. Durch besondere Verträge werden die Abrechnungszeiten verkürzt und die Leistungserbringer werden zudem in festen Eurobeträgen bezahlt und nicht in Punkten. Die Netzwerke bieten Transparenz, was für die Beteiligten bedeutet, dass sie jederzeit online einen Überblick über ihre momentane Situation erhalten können. Zusätzlich gibt es sogenannte Einkaufsgemeinschaften, die sich kostengünstig auf dem Markt bedienen können. Als Leistungserbringer kann man also in einer solchen Kooperation seine Kosten für medizinisches Material senken und damit ein größeres Plus auf dem eigenen Konto verbuchen.